Punkt 1 bis 5 warum der Heilige Geist keine von Gott dem Vater getrennte Person ist
Wir machen uns auf die Suche und klären und lernen, warum der Heilige Geist keine von Gott dem Vater getrennte Person ist.
(1) Von Gott wird gesagt, dass er einen Thron hat, 1. Könige 22:19; Dan. 7:9, dass er im Himmel wohnt, 1. Könige 8:30, 39, 43 und 49, und dennoch „… der Himmel und die Himmel des Himmels können dich nicht fassen …“, 1. Könige 8:27. Wie kann man also sagen, dass er einen Thron und eine Wohnung hat und dennoch nicht zu fassen ist? Psalm 139:7 zeigt, dass Gottes Geist und seine Gegenwart gleichbedeutend sein können. Gott ist also durch seinen „Geist“, der keine eigene „Person“ ist, allgegenwärtig. Diese Gegenwart kann auch durch seine persönlichen Diener und Vertreter, ob Christus, Engel oder Gläubige, ausgedehnt werden. Bei keinem von ihnen handelt es sich um eine separate Person, die auch „Gott“ in einer multipersönlichen Gottheit ist, sondern bei jedem handelt es sich um einen bevollmächtigten Vertreter, der in der Lage ist, den Willen Gottes zu tun.
(2) 2 Mose 23:20-22 erwähnt den Engel von Gegenwart Gottes, der vor Israel in der Wüste gehen würde. Gott hat den Engeln erlaubt, so zu sprechen, als ob sie Gott selbst wären, und sogar seinen persönlichen Namen „YAHWEH“ zu benutzen. Einige Beispiele für dieses Prinzip sind Manoah und seine Frau – Richter 13:21,22, Jakob im Ringkampf 1. Mose 32:24-30; Hosea 12:3-5, Moses 2. Mose 3:2-4,6,16 und Gideon Richter 6:12,13,16,22. Was im Alten Testament manchmal Jesus oder dem „Heiligen Geist“ zugeschrieben wird, lässt sich besser mit diesem Prinzip erklären: Gott offenbart sich durch einen Engelsboten, der für ihn in der ersten Person spricht („Ich, der Herr“ usw.) und seine Herrlichkeit offenbart.
(3) Obwohl sich das hebräische Wort für „Geist“ (ruach) entweder auf Engel oder böse Geister beziehen kann, bei denen es sich um Personen oder Wesenheiten mit einer Persönlichkeit handelt, bezieht sich der hebräische Gebrauch von „Geist Gottes“ niemals auf eine von Gott, dem Allmächtigen, getrennte Person, sondern einen Teil von ihm. Ebenso wenig kommt der Ausdruck „die Geister Gottes“ vor, der sich auf getrennte geistliche Einheiten innerhalb eines mehrpersönlichen Gottes beziehen würde.
a. Viele englische Bibeln beziehen sich in Sacharja 6:5 auf die „… vier Geister des Himmels …“, die in Wagen reiten, aber fast alle deutschen Bibeln liefern eine alternative Lesart von „Winden“ für „Geist“, was im Kontext mehr Sinn ergibt – die vier Winde des Himmels, die nach Norden, Osten, Süden und Westen gehen.
b. Offenbarung 1:4 bezieht sich auf die „sieben Geister“ vor dem Thron Gottes. Sind diese sieben „Heiligen Geister“ oder fühlenden Wesen Teil der „Gottheit“? Der Kontext liefert die Antwort: Es sind die sieben brennenden Fackeln vor dem Thron, Vers 5 in Kap. 4, und die sieben Hörner und sieben Augen des geschlachteten Lammes, Offenbarung 5:6. Dies sind wahrscheinlich dieselben „Geister“, die in Jesaja 11:2 im Zusammenhang mit dem Messias erwähnt werden: der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit, der Geist des Verstandes, der Geist des Rates, der Geist der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Geist der Furcht des Herrn. Diese „Geister“ sind zweifellos Symbole der intensiven Kraft der Einsicht und Urteilskraft, mit der das Lamm im Millennium richten und über die Erde herrschen wird.
(4) Wie das hebräische Wort „ruach“ hat auch das griechische Wort „pneuma“ für Geist viele verschiedene Bedeutungen, wobei die richtige Bedeutung ebenfalls nur aus dem Kontext des jeweiligen Auftretens bestimmt werden kann. Obwohl das Griechische sowohl Groß- als auch Kleinbuchstaben kennt, wurde in den frühen Handschriften entweder das eine oder das andere verwendet. Daher kann in den Originalmanuskripten der Bibel nicht genau unterschieden werden zwischen dem groß geschriebenen „Heiligen Geist“, einem Eigennamen, der sich auf Gott bezieht, und dem klein geschriebenen „heiligen geist“, der eine unpersönliche Kraft bezeichnet. Erschwerend kommt hinzu, dass die Übersetzer häufig den Artikel „der“ hinzugefügt haben, was beim Leser den Eindruck erweckt, der „Heilige Geist“ beziehe sich auf eine eigenständige Person, eine dritte Person der „Heiligen Dreifaltigkeit“, wie sie die traditionelle christliche Orthodoxie lehrt.
(5) Gelehrte geben zu, dass das Konzept der Trinität im Alten Testament nicht gegründet werden kann. Insbesondere „der Heilige Geist“ als ein unabhängiges oder eigenständiges Wesen hat keinen Platz in der alttestamentlichen Offenbarung. Daher müsse der Begriff aus dem Neuen Testament abgeleitet werden. Mit Ausnahme einiger vergleichsweise schwieriger Verse im Johannesevangelium, die oft missverstanden werden, gibt es auch im Neuen Testament keinen sicheren und unumstößlichen Hinweis auf einen „Heiligen Geist“ als persönliches Wesen, das dem Vater und dem Sohn gleichgestellt ist. Dies ist ein ziemlich krasses Versäumnis, wenn der dreieinige Gott die Grundlage der christlichen Orthodoxie bilden soll, die „Dreieinigkeit“ Gottes aber selbst mit der neutestamentlichen Offenbarung nicht eindeutig festgestellt werden kann. Daher ist es sinnvoll, den „Heiligen Geist“ im Neuen Testament so zu verstehen, wie er im Alten Testament verstanden wurde, entweder als Gott selbst oder als seine Gegenwart und Kraft.
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So.04.02.2024/15:49Diese stammen aus unseren eigenen Überlegungen und aus der Arbeit
von James H. Broughton und Peter J. Southgate (The Trinity: True or False? 1995),
Anthony Buzzard (The Doctrine of the Trinity; Christianity's Self-Inflicted Wound, 1994),
Auf Deutsch als PDF unter: https://trinitaet.com/extras/buecher
Charles Morgridge (The True Believer's Defense, 1837),
Fredric A. Farley (The Scripture Doctrine of the Father, Son and Holy Ghost, 1873) und The Racovian Catechism (1609).
Eine erweiterte und gründliche Behandlung des Themas Trinitarismus und biblischer Unitarismus finden Sie in unserem Buch One God & One Lord: Reconsidering the Cornerstone of the Christian Faith.

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